Es war ein nebliger Montagmorgen, man konnte nicht weiter als zwei Meter sehen. Da wurde ich vom Klingeln meines Weckers geweckt. Ich musste mich dazu zwingen aufzustehen. Immer mit dem Gedanken, dass meine Chefin gedroht hatte, dass ich gefeuert werden würde, wenn ich noch mal zu spät kam. Noch immer nicht ganz wach ging ich in die Küche, trank etwas und liess meinen Hund, der bereits an der Tür wartete, in den Garten. Danach ging ich duschen und ass wie immer mein Frühstück.
Ich ging in den Garten, um meinen Hund hereinzurufen. Mein Hund reagierte nicht, deshalb lief ich in den Garten, um ihn zu holen. Doch ich fand ihn nicht. Da fiel mir auf, dass das Gartentor offenstand. Ich rief nach meinem Hund und hörte ein Bellen, doch ich konnte nicht ausmachen, woher dieses kam. Ich schaute auf meine Uhr und merkte, dass ich gleich losmusste, um meinen Zug noch zu erwischen. Doch wenn ich meinen Hund dort draussen rumlaufen liesse, würde er vielleicht überfahren werden. Dabei war er doch das Wichtigste in meinem Leben! Aber ich brauchte diesen Job. Sonst konnte ich mir die Miete nicht mehr leisten und würde aus diesem tollen Haus herausgeworfen werden. Was sollte ich bloss tun? Ich schrie vor lauter Verzweiflung laut auf. Was sollte ich bloss tun? Ich war ratlos. Mein Handy piepte. Ich nahm es hervor und las die Nachricht. Es war meine Chefin, sie warnte mich, heute nicht schon wieder zu spät zu kommen. Ich schrie nochmals. Das half mir verdammt noch mal nicht weiter!
Ich hörte eine Stimme. «Was ist denn hier los? Ist bei ihnen alles okay?»
Es war meine Nachbarin, die in der anderen Hälfte des Doppelhauses wohnte. Sie trug noch immer einen Pyjama. Ich erklärte ihr die Situation und sie sagte, dass sie doch helfen könne. Sie habe heute frei, sagte sie. Sie könne meinen Hund für mich suchen und auf ihn aufpassen, bis ich wieder zurück sei.
Das war meine Lösung. Vor Freude nahm ich sie in den Arm. Ich dankte ihr und bat sie noch, mich zu informieren, sobald sie meinen Hund gefunden hat. Anschliessend ging ich schnell zurück ins Haus, um mich fertig zu machen. Als ich losging, sah ich auf die Uhr und erschrak. «Verdammt, mein Zug kommt gleich!» Ich rannte durch den Nebel zum Bahnhof. Im Nebel nahm ich ein Bellen wahr. Es war mein Hund. In diesem Moment kam er mit wedelndem Schwanz auf mich zu. Erleichtert begrüsste ich ihn. Der erneute Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich es definitiv nicht schaffen würde, ihn zurückzubringen. Also entschloss ich kurzerhand, ihn mit zur Arbeit zu nehmen. Auch wenn das meiner Chefin wahrscheinlich nicht gefallen würde, wenn ich meinen Hund und dann auch noch unangeleint mit zur Arbeit nehmen würde. Aber das Risiko musste ich eingehen. Mit einem letzten Sprint erreichte ich gerade noch so meinen Zug.